Rebound
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Köln

Weiter per ICE nach Köln, Gepäck abwerfen und in’s Büro, Papierberg und zwei Telefoninterviews. Danach weiter nach Hause, wo ich mit Ingo Renner von Duesenberg Guitars verabredet bin. Anlässlich des heutigen Kölner Konzertes der Eagles, denen er auch ein paar Gitarren bringt, fotografieren wir mich in Tina’s Studio mit der nach der Tour zu versteigernden rotblonden Duesenberg für diverse Promoaktivitäten. Desweiteren hat er „mein“ Modell (mit den drei Kronen und den beiden speziellen Rhythmus-Gitarristen-Pick-Ups OHNE Wimmerhaken) noch mal ganz in schwarz mitgebracht, schließlich habe ich nach der Versteigerung nicht vor, auf ein solch phantastisches Gerät zu verzichten.

Nach dem Fotoshooting dann rüber in die Kölnarena, wo wir dann auch schon relativ bald in Joe Walsh’s Garderobe geführt werden. Der Meister ist dermaßen begeistert von diesem Gitarren, dass er im Verlauf der Eagles-Welttournee immer wieder mal loszieht, um sich eine zu kaufen, die er noch nicht besitzt. Heute allerdings ist Weihnachten, unter anderem verehrt ihm Ingo „mein“ Modell in schwarz (von der es bisher nur vier Exemplare gibt) und wir kommen auf die Kindersoldaten-Problematik zu sprechen, was ihn offensichtlich tief berührt. Er würde den anderen drei Eagles davon erzählen, ob die nicht noch eine dabei hätten, die sie für „Rebound“ signieren könnten? Ich bin platt, ausgerechnet dieser – für seine Keith-Moon-artigen Eskapaden bekannte – Gitarrengott und Party-Animal. Gesagt, getan. Ingo geht noch mal zum Auto und holt den Zwilling meines Prototyps, mit dem wir (weil meine ja im Truck ist) eben die Fotos gemacht haben. (Nach der Show signieren also sämtliche Eagles dieses Teil, welches natürlich, mit den Autogrammen dieser Legenden verziert, ein ansehnliches Sümmchen in die Rebound-Kasse bringen dürfte.)

Was folgt, ist ein perfektes Konzert, bei dem mir – wie erwartet – besonders Don Henley’s Stimme und Joe Walsh’ Gitarrenspiel unter die Haut geht. Jede Menge Erinnerungen, vor allem an eine Griechenland-Reise 1978 mit meiner legendären roten Kastenente, bei der Agnette und ich einfach mal die Route entlang der Adria-Küste, trotz all der zu umfahrenden Fjorde, gewählt hatten. So fanden wir uns dann irgendwann, da ja Albanien zu umfahren war, im damals für unser Empfinden noch märchenhaft verzauberten Montenegro mit seinen verschleierten Frauen und Minaretten wieder. Der Soundtrack dieses Trips war damals das „Hotel California“-Album, und wann immer ich Jahre später während des jugoslawischen Bürgerkriegs Berichte über Kämpfe im Kosovo an der albanischen Grenze gesehen habe, lief dieser Soundtrack in meinem Kopf wieder los. Heute Abend läuft es genau anders herum ab: Die Eagles spielen „Hotel California“ und unmittelbar lenke ich meine Klapperkiste über die holperigen Landstraßen Montenegros. 31 Jahre ist das jetzt her, viel passiert seitdem.

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