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Baden-Baden / Stadtbibliothek

Per ICE über Mannheim nach Baden-Baden, wo Oliver heute im Gartenhaus der Stadtbibliothek zum zweiten Mal seinen Vortag über die Entstehung von Wolfgang Koeppens Roman „Treibhaus“, geschrieben von Mai bis Juli 1953 in einem in der Nachkriegszeit zum Hotel umfunktionierten Bunker unter dem Stuttgarter Marktplatz.
Obwohl Oliver natürlich viel über Koeppen und die „Trilogie des Scheiterns“ erzählt hat, habe ich es erst vor kurzem geschafft, mich wenigstens mal konzentriert mit dem „Treibhaus“ zu befassen, was nicht einfach ist, wenn man gottweißwas an Organisatorischem in Sachen Sommer Open-Airs im Kopf hat. Die inneren Monologe, die Überschneidungen von Gedachtem, Geträumten und tatsächlichem Geschehen sind ziemlich verwirrend und es dauert eine Zeit, bis man wirklich den Groove des Buches angenommen hat. Dann allerdings hofft man, dass es ewig weitergeht. Werde mir auf jeden Fall Dos Passos „Manhattan Transfer“ zuhause noch mal aus dem Regal holen und zumindest auf den Chippendale-Tisch legen, denn Koeppens Schreibstil basiert ja – wie ich vom „Jeheimrat“ erfuhr – auf James Joyce, Döblin und eben Dos Passos, dessen wohl berühmtestes Buch ich vor einigen Jahren gerne gelesen habe. Morgen im Zug wird allerdings erst mal wieder „ Der alte Patagonien-Express“ von Paul Theroux zwischengenommen.
Tina ist auch aus Köln zum Vortrag angereist, ein Trip, der sich gelohnt hat. Ein wunderbarer Abend komplett außerhalb von allem, was momentan unseren Alltag ausmacht.

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