Samstag, 26. April 2014 – Duisburg/Theater am Marientor
Den Freitag über mal halblang, versuche in erster Linie meine Grippe in den Griff zu kriegen. Abends schön mit Fussel das Spiel gegen Ingolstadt angeschaut, während sich der Rest der Familie auf ein Familienfest begibt. Fehle absolut entschuldigt. Samstag Mittag relativ entkräftet auf den Weg nach Duisburg gemacht, wo wir schon ewig nicht mehr gespielt haben. Man sieht der Stadt die hohe Arbeitslosigkeit an. Wie ich erfahre, steht das Theater zum Verkauf und wenn sich kein Käufer findet, wirds abgerissen. Eine Schande. Sowas kennt man eigentlich nur aus realistischen amerikanischen Filmen, die an Originalschauplätzen wie beispielsweise in Detroit gedreht wurden. Kann mich noch gut daran erinnern, wie der Wim den Robin und mich damals in Montana in die Innenstadt von Butte geschickt hat, wo er dann später „Don´t come knockin´“ aufgenommen hat. Wir haben mit allen Sinnen wahrgenommen, wie sich eine Geisterstadt anfühlt.
Heute im „Theater am Marientor“ selbst, ist von dieser Stimmung nichts zu spüren. Im Gegenteil, alle freuen sich in diesem für unsere Erfordernisse idealen Raum aufzutreten. Zwar ein neuzeitliches Gebäude, aber dennoch plüschig genug um unserem Programm die idealen Voraussetzungen zu bieten. Gute Sichtverhältnisse, prima Akustik, bequeme Sessel, was will man mehr?! Okay, wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wäre das, diese Grippe ad acta zu legen, aber da muss ich wohl durch. Meine erste Ansage nutze ich unter anderem dazu, den Leuten diesbezüglich reinen Wein einzuschütten und sie schon im Voraus dafür um Entschuldigung zu bitten, dass ich mir in den vor uns liegenden drei Stunden wohl öfters mal die Nase putzen müsste und meine Stimme – falls sie das bei den ersten beiden Songs noch nicht bemerkt hätten – heute leicht „dylanesk“ klingt. Verständnis wird bekundet, und dementsprechend mit Rückenwind versehen, gelingt uns ein weiteres wunderbares Konzert. Unser Produktmanager von der Universal erlebt uns heute zum ersten Mal live mit diesem Programm und ist anschließend ausgesprochen guter Dinge. Wie es aussieht, wird also das in Köln aufgenommene Live-Doppelalbum im Herbst erscheinen, egal ob wir es schaffen noch eine komplette Show aufwändig abzufilmen. Jedenfalls haben wir auch da noch einige Eisen im Feuer. Nach der Show noch nach Wuppertal, wo wir direkt neben der „Historischen Stadthalle“ Quartier beziehen. Erkältungsbad, Medikamenten-Cocktail, Schönheitsschlaf.