Rebound
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Samstag, 21. September 2013 bis Sonntag, 29. September 2013 – Köln/Hamburg/Köln

Natürlich wird Tina’s Geburtstagsparty am Samstagabend nachgeholt. Alles wie immer: Es gibt indisches Essen und die Gäste erscheinen wahlweise bayrisch oder indisch kostümiert- Selbst schuld wer sich nicht verkleidet, denn derjenige kommt sich im Verlauf des Abends ziemlich doof vor. Von Jahr zu Jahr bemerkt man die Tendenz, dass immer mehr Bayern auftauchen. Lederhosen und noch und nöcher. Die Inder geraten zur Minderheit. Erfreulicherweise habe ich die Klamotten meines verstorbenen Schwiegervaters geerbt und sie passen mir wie angegossen. Er wäre stolz auf mich.

Tags drauf wird gewählt und Montag erfahre ich kurz vor meiner Autogrammstunde in der Kölner Saturn-Filiale, das “Zosamme alt“ auf Platz 4 der Album Charts eingestiegen ist. Mit einem dermaßen hohen Einstieg hätte ich nicht gerechnet. Bin hocherfreut, denn ich hatte gehofft einstellig einzusteigen und Top Five ist dementsprechend großartig.

Dienstagnachmittag Meeting im TTP-Büro in Sachen Tourplanung und am Nachmittag treffe ich die Aspekte-Crew im Chlodwigeck, um einen Beitrag für die Buchmessen-Sendung zu filmen. Abends spielt dann Inga Rumpf mit dem BAP-Musikern im Gloria.
Tina und ich schaffen es erst zur zweiten Halbzeit. Was soll da schon groß schief gehen, wenn die beste deutsche Rock&Blues-Sängerin mit meiner Band spielt? Alle sind in Hochform, schade nur, dass die Duette größtenteils keine waren. Lediglich bei “Like A Rolling Stone“ hat man sich die Strophen unterteilt, ansonsten fungierte Inga leider als Chorlady. Sehr ergreifend, als Jürgen, der seit Sonntag bei uns wohnt, “Stand byme“, vor der Band stehend, singt. Ohne, dass er es drauf angelegt hat, erinnert mich seine Performance an Keith Richards, als er bei der letzten Stones-Tour “You’vegottheSilver“ ohne selbst Gitarre zu spielen vorgetragen hat.

Mittwoch ein weiteres Meeting in Sachen Tourplanung, bei dem es vor allem um Sommer-Open-Air-Termine mit dem Unplugged-Programm geht. Nachmittags Deutschlandfunk.

Donnerstagmittag, von 12-16 Uhr spaziere ich mit einem kleinen Radio-Team vom “Wirtz“, gegenüber vom Haupteingang des “Krankenhaus der Augustinerinnen“ (besser bekannt als “Klösterchen“) bis zur Südbrücke, quer durch die Südstadt. Die Moderatorin und ich sind verkabelt und mikrophoniert und da es ausreichend Geschichten zu jeder Ecke gibt, darf man hoffen, das daraus eine prima Sendung fürs Deutschlandradio geschnitten wird. Um 18:00 holt mich mein Fahrer zu Hause ab, um mich in die WDR-Studios in Köln-Bocklemünd zur Aufzeichnung von “Plasberg Persönlich“ zu chauffieren. Erstaunt stelle ich fest, dass es sich bei meinem Abholer um einen ehemaligen Mitschüler von der Volksschule Zwirnerstraße handelt. Werde mich daraufhin nochmal mein Einschulungsklassenfoto etwas näher zu Gemüte führen. Jedenfalls kannte der Mann noch zahlreiche Namen aus dieser Zeit, nicht nur den Lehrer Flügel, der damals seinen Namen alle Ehre machte (siehe “Zugabe“).

Freitagmittag fliegen Tina und ich nach Hamburg, wo wir beide abends in der NDR-Talkshow in der Gesprächsrunde sitzen. Sie hasst es! Erst mit vereinten Kräften haben wir sie überzeugen können, dass sie sich da nicht blöde bei vorkommen muss.
Außerdem wird es eine Ausnahme bleiben und die NDR Talkshow ist seriös genug, da keine tränendrüsige Kitschnummer draus zu machen.
Schöner Zufall, dass in der Runde neben ihr Alfred Biloek sitzt, der einzige der sie, mittlerweile vor 18 Jahren, jemals in eine Talkshow (damals “Boulevard Bio“ locken konnte und mit dem wir nicht erst seit dem Termin freundschaftlich verbunden sind. Julian und Ulle begleiten mich beim Titelsong des “Zosamme alt“-Albums, denn für eine größere Besetzung war einfach kein Platz und mein Schutzengel mach trotz sämtlicher persönlicher Vorbehalte einen souveränen Eindruck.

Samstag morgen per Zug zurück nach Köln, Sonntag Papierkrieg.

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