Rebound
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Montag, 16.Mai bis Donnerstag, 19.Mai 2011 – Osnabrück, Rosenhof

Montag bis zur Abfahrt nach Osnabrück Bürokram und noch ein paar Telefoninterviews. Unterwegs endlich mal dazu gekommen, das Gesamtwerk der Rolling Stones final auf Einlassmusiktaugliche „Keith Richards-als-Sänger“- Songs zu durchforsten. Eine schon lange gehegte Idee, die aber immer wieder aus dem Blickfeld geraten war. Bin genau damit fertig, als Didi vor dem Rosenhof einparkt, kann also meine Mappe mit den Stones-CDs unmittelbar Achim, unserem Frontmixer, übergeben und ihm meinen Plan erklären. Als nebenberuflicher Gitarrist einer Stones-Coverband ist er selbstredend davon begeistert. Die Reihenfolge und die verknappte Auswahl überlasse ich ihm, denn zugegebenermaßen sind einige dieser Stücke, weil sie harmonie- und melodiemäßig wenig zu bieten haben, dafür aber wunderbar grooven, nicht für diesen Zweck geeignet.
Die Anlage ist weitgehend aufgebaut, so dass wir am Dienstagvormittag wie geplant damit anfangen können, die geplanten Songs aufzuwärmen und Übergänge zu proben. Nachmittags raucht uns dann ein megamodernes Hightech-Mischpult ab, und uns geht Zeit flöten. Wie uns der angereiste Spezialist der Firma später erklärt, ist uns etwas passiert, was ihm in den drei Jahren, die solche Pulte jetzt im Einsatz sind, noch nicht untergekommen ist. Problem, man muss lediglich wissen, welcher Knopf in diesem Fall zu drücken ist.
Der Mittwoch verläuft dann planmäßig, Donnerstagnachmittag reist Anne an, sodass wir die Songs mit ihrer Beteiligung auch noch mal durchspielen und gemeinsam eine Rolling-Thunder-Review-taugliche Version von „Verjess Babylon“, das ursprünglich ja nicht auf der Liste stand, erst im Verlauf der Lesereise drauf geraten ist, erspielen können. Klappt hervorragend. Der Warm Up-Gig selbst gerät dann zum Hot Up-Gig, der Schweiß fließt in Strömen. Geringfügige Umstellungen auf der Setliste sind nötig, die wichtigsten Erkenntnisse sind gemacht. Vor allem, dass alle neuen Songs tatsächlich funktionieren und dass die Idee mit „Verdamp“ als zweites Stückes zwar edel aber unsinnig ist. Die Leute sind zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht soweit, dass sie in dem Song aufgehen können. Haben es wenigstens mal probiert. Sehr schön kommt das „Noh all dänne Johre – Cowgirl in the Sand – Helfe kann die keiner“ –Medley, in dessen Nahtstelle Anne (fast Velvet Underground-mäßig) die ersten vier Zeilen der Neil-Young-Nummer singt.
Ausnahmsweise sei an dieser Stelle auch ein besonders toller Zeitungsartikel erwähnt, nämlich die „Seite 3“ der Ausgabe vom 19.Mai der Süddeutschen Zeitung. Jochen Arntz hat hier wirklich einen Artikel über die Geschichte unseres wohl bekanntesten Liedes geschrieben, der wohl kaum zu toppen sein dürfte. Vielen Dank dafür.

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