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Mittwoch, 23. Juli 2014 – Tuttlingen/Honberg-Sommer

Hocherfreut nehme ich zur Kenntnis, dass nach dem Aufziehen der Vorhänge die Sonne in unser Hotelzimmer scheint. Nach dem Frühstück noch eine letzte Cover- und Booklet-Durchsicht, und dann die Freigabe. Ab in die Fertigung. Leider hat mir keiner gesagt, dass über Nacht das gemasterte Live-Album (ebenfalls zur Freigabe) an der Maritim-Rezeption eingetroffen ist und so verpassen wir natürlich das Werk einzusammeln um es dann in aller Ruhe (höösch!!!) auf dem Weg nach Tuttlingen zu checken. Tina veranlasst, dass es nun ins nächste Hotel nachgeschickt wird, damit wir es morgen auf dem Weg nach Trier anhören können, allerdings dann auf den allerletzten Drücker und überhaupt nicht höösch. Treffen pünktlich auf dem Honberg ein, wo die Crew unser komplettes Besteck umgeladen in kleinere Fahrzeuge bereits hochschuttelt und aufgebaut hat. Das wunderschöne blaue Zirkuszelt mit den weissen Sternen dürfte die kleinste Location sein, in der wir das „Märchen vom gezogenen Stecker“ aufführen, dafür aber auch eine der schönsten. Finde es immer noch schade, dass eine Tour unter Zirkus-Bedingungen kalkulatorisch nicht machbar ist. Zu personalintensiv, schon allein was den Auf- und Abbau der Zelte betrifft. Aber es gibt ja erfreulicherweise diese Zeltfestivals, die einen dafür entschädigen. Leider gibt es auf dem Honberg ausschließlich Gastronomie-Stände und überhaupt keinen „Hippie-Bedarf“. Somit kann ich mir einen Bummel sparen, hätte sowieso kaum Zeit dafür gehabt, denn es gibt Interview-Termine, unter anderem mit unserem alten Freund, dem „Schüttler“, den es in den vergangenen Jahren schicksalsmäßig ordentlich gebeutelt hat. Erst ist ihm seine Frau gestorben und danach musste er drei schlimme Krankheiten wegstecken. Grandios, dass der Mann immer noch so gut drauf ist. Das kann nur an seinem Humor liegen. Widme ihm am Ende des Konzerts „Songs sinn Dräume“. Er sitzt in der ersten Reihe und ich sehe, dass die Message ankommt. Auch hier in der Gegend lebende Freunde aus Çıralı kommen uns besuchen und halten ein Transparent mit der Aufschrift „Çıralı, Kaş & Arkadaş“ hoch, ein Insider, bzw. ein Running Gag unserer letzten Türkei-Reise im Mai. Freue mich jetzt schon auf den September, wenn wir Tinas Geburtstag bei Ahmed und Mehmet feiern, denn dann sehen wir uns wieder. Heute mal kein strikter Curfew, somit kann ich die Setliste wieder entkürzen. Spielen nach längerer Zeit mal wieder „All die Aureblecke“, denn nach allem, was mir während der letzten Konzerte beim Finale von „Kristallnaach“ durch den Kopf gegangen ist, scheint es mir ratsam einen Puffer einzubauen, bevor wir uns in den fröhlichen Groove von „Praedestiniert“ begeben. Vor allen Dingen die Ansage war mir bei den letzten beiden Gigs schwer gefallen. Perfekter Gig, heute sogar mit der zehn Strophen-Version von „Ruut-wiess-blau“, die allerdings auf eine kleine Traumtänzerei meinerseits zurückzuführen ist.
Übrigens sollte man sich rechtzeitig die September-Ausgabe des Rolling Stone zulegen, denn „Ruut-wiess-blau“ konnten wir aus simplen Zeitgründen nicht mehr auf unser Live-Album unterbringen. Umso erfreulicher, dass der Song stattdessen auf der Rolling Stone-Give-Away-CD stattfindet, die der September-Ausgabe beliegt.

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