Rebound
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Greatest Hits-Tour / 28. + 29. März

29.3. Mittwoch, Neu Isenburg, Hugenottenhalle

Werde nie vergessen, wie wir im Verlaufe der „vun drinne noh drusse“ Tour – schon ziemlich auf dem Zahnfleisch robbend – aus einer karnevalsfreien Gegend Deutschlands kommend, hier in Neu-Isenburg zur Karnevalshochzeit einliefen, und die komplette Hugenottenhalle massivst mit Luftschlangen und Luftballons für die Saison durchgestylt vorfanden. Da war nichts mehr zu machen – da mussten wir durch. Der „Nit für Kooche“-Ernstfall war damals eingetreten.

Auf dem Weg von Fürth hierher ruft Julian Dawson an, der heute zufällig auf der Frankfurter Musikmesse zu tun hat. Lade ihn bei dieser Gelegenheit ein, heute Abend sein Scherflein beizutragen. Er sagt zu, ebenso Osti von den Rodgau Monotones. Und so proben wir mit ihnen eine Version von „I shall be released“ ein.

Davor – wie schon gewohnt – Signierstunde und danach ein makelloses Konzert mit einigen wirklich magischen Momenten. Punkt zwölf, also mitten im Abbau, noch schnell mit Crew und Band ein Gläschen Puffbrause auf meinen 55. Geburtstag. Dann ab ins Bett: Mainz dürfte Kräfte zehrend ausfallen. Großkampftag!!!

28.3., Dienstag, Fürth, Stadthalle

Sind schon seit gestern hier. Den Off-Tag mit Stadtbummel verbracht. Merkwürdige Innenstadt, die mir zunächst Rätsel aufgibt. Wo fängt sie an, wo hört sie auf, wo sind die „normalen“ Geschäfte und Kaufhäuser? Wieso macht diese eigentlich hübsche Altstadt einen so traurigen Eindruck?

Des Rätsels Lösung offenbart sich mir später in Form einer Shopping-Mall („City-Center“ o.ä.), die ich zunächst fast übersehen hätte. Offensichtlich hat sie die gewachsenen Strukturen platt gemacht. Schade. Auch wäre ab den Sechzigern ein gewissenhafter Stadtkonservator von Nöten gewesen, der die ramschige Neonbeschilderung und überhaupt die Fassadenverschandelung so manch schöner Altstadthäuser unter Kontrolle gehalten hätte.

Abends lädt der Tourneeveranstalter Semmel-Concerts, der unweit von hier in Bayreuth beheimatet ist, den kompletten Tourtross von 22 Leuten ins Lokal „Walhalla“ ein. Nette Wirtsleute, leckeres Essen, hervorragender Wein, ein gelungener Abend. Gut übrigens, dass der Didi erneut eine dermaßen angenehme Crew zusammengebucht hat. Hatte aber auch nicht wirklich etwas anderes erwartet.

Heute dann erstmal Signierstunde in Nürnberg. Zum Soundcheck erscheint Christian Timm, der inzwischen über Kaiserslautern nach „Greuther Fürth“ gelangt ist. Werde nie die Aufstiegssaison unter Ewald Lienen vergessen, in der er in Köln zum Publikumsliebling wurde. Ebenso wenig aber auch die gnadenlose und unwürdige „Kreuzigt ihn“-Stimmung in der darauf folgenden Saison, als es – von Verletzungspech gebeutelt – für ihn nicht mehr so gut lief.

In der heutigen Nürnberger Zeitung ist ein Gespräch zwischen uns beiden abgedruckt, in dem wir uns gegenseitig jeweils fünf Fragen beantworten-

Da wir in den letzten Tagen öfters darüber gesprochen haben, wie wir „Widderlich“ in eine logischere Schlussnummer verwandeln, nehmen wir uns dieses Themas heute einmal in der Praxis an. Das Konzert in dieser Halle, in der wir zuletzt vor 21 Jahren gespielt haben, hat irgendwie Clubcharakter. Weil das Publikum so nah an der niedrigen Bühne steht und der Zuschauerraum, leicht Amphitheater – mäßig ansteigt. Man hat das Gefühl, jedem in die Augen schauen zu können.

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