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Donnerstag, 9. Juni 2011- Paderborn, Capitol

Große Freude, unseren langjährigen Lichtmann Jürgen Assmann hier wiederzusehen. Der Mann war ewig mit uns unterwegs, bis er dann vor ungefähr 10 Jahren die Firma seines Schwiegervaters übernommen hat (Bauschutt – Container – Vermietung) und hier in Paderborn sesshaft geworden ist. Kann mich noch gut an seinen 40sten Geburtstag erinnern, ihm zu Ehren hatten wir damals im Hangar des hiesigen Sport-Flughafens gespielt und wer wollte, wurde mit einer einmotorigen Propeller-Maschine kreuz und quer über Paderborn geflogen. Selbstredend habe ich mir das nicht entgehen lassen. Zu seinem endgültigen Ausstand bei BAP haben wir dann – bereits mit der aktuellen Besetzung – auf seinem Bauhof gespielt. Wie Didi mir erzählt, kam der Kontakt zum Capitol durch ihn zustande und natürlich lässt er es sich nicht nehmen, zu meiner eher minimalistisch konzipierten Lesung ein Lichtbrimborium aufzufahren, das dem Madison Square Garden angemessen gewesen wäre. Irgendwie rührend, muss ab und zu an den Anfang des „Blues Brothers“-Films denken, wo die alte Entourage wieder zusammengetrommelt wird. Auch heute haben Oliver und ich Zeit für einen ausführlichen Stadtbummel und unsere schon zur Tradition gewordene „Suche nach einem angemessenen Hutgeschäft“ ist diesmal dermaßen erfolgreich, dass wir uns für die Zukunft wohl was anderes ausdenken müssen. Bei „Heinrichsdorf/ Hüte und Mützen“ am Marienplatz finde ich exakt die zwei Stetson-Kappen, die mir noch gefehlt hatten und dazu noch einen Homburg, den ich seit Procul Harums gleichnamigen Song im Hinterkopf mit mir rumschleppe. Keine Ahnung, ob ich den jemals tragen werde, aber für alle Fälle besitze ich jetzt wenigstens schon mal so ein Teil. Eigentlich schade, dass nach drei Lesungen heute schon wieder vorläufig Schluss damit ist, denn inzwischen sind die Veranstaltungen so locker, dass ich schon aufpassen muss, nicht allzuviel Spontanes, zum Teil auch Albernes, einzuflechten. Irgendwie gerät die Chose von Abend zu Abend länger und die Signiererei wird auch nicht unbedingt kürzer.
Zu allgemeinen Freude und Überraschung treffen wir beim Einchecken im Hotel die Culcha-Candela-Meute. Die Jungs haben heute hier in Paderborn auf dem Uni-Fest gespielt und sind entsprechend geschlaucht. Nichtsdestotrotz werden noch die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen, sich über irgendeinen Kabel-Spezial-Abo-Weg das Spiel von Dirk Novitzki´s Dallas Maveriks ansehen zu können. Für mich keine Option, lasse zur Absenkung meines Adrenalinspiegels „Braveheart“ eingeschaltet, ignoriere Filmblut und Männergehabe und schaffe es irgendwann sogar noch, den roten Knopf auf meiner Fernbedienung zu drücken. Oft genug wache ich morgens in irgendwelchen Hotels auf und es läuft noch Merkwürdigeres als Mel-Gibson-Filme.

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