Braunschweig, Feldschlösschen-Bühne
Kommen um 10:30 am Hotel Mercure an und sind hoch erfreut, den Frühstücksraum noch im geöffneten Zustand anzutreffen. Erst im Mai waren wir hier, und zwar nach unserem ausverkauften Konzert in der suboptimal klingenden Gebläsehalle zu Ilsede. Der heutige Auftritt soll so was wie das Zusatzkonzert werden.
Irgendwie habe ich im Nightliner besser geschlafen als befürchtet, so dass mich nichts im Hotel hält. Fahre auch heute bereits mit der Crew zum Venue, einem weitläufigen Freibad alter Schule. Der Wettergott macht es heute spannend: von strahlenden Sonnenschein bis hin zu finstersten, schnell schwebenden Gewitterwolken ist alles am Start. Aber es bleibt den ganzen Tag über trocken. Anne ist heute noch mal dabei, ein ausführlicher Soundcheck mit ihr (“Annefürsich“) und ein letztes gemeinsames Konzert. Erst in Bonn wird sie wieder zu uns stoßen, ihr Hauptarbeitgeber „Rosenstolz“ ruft.
Für mich persönlich steht der heutige Gig vor allem unter dem Gesichtspunkt, ein neues In-Ear-System auszuprobieren. Die Umstellung von meinen bisherigen Kopfhörern auf die neuen Edel-Teile ist gewöhnungsbedürftig. Klingt alles hervorragend, aber die Verhältnisse müssen vom Monitormixer alle neu eingepegelt werden. So viele Handzeichen wie nötig kann ich dem eifrig ackernden Reiner aber gar nicht geben, ohne dabei das Publikum aus dem Griff zu verlieren. So kommt es dann zu einem Kampfgig meinerseits, bei dem ich zwischen den Zugaben beispielsweise vor lauter tief sitzender Ohrstöpsel den Eindruck habe, es würde draußen keiner mehr klatschen.
Aber anscheinend haben wir ordentlich gearbeitet. Befreundete Menschen erzählen uns danach, alles sei super gewesen. Auch das Wetter hat gehalten. Erst bei der allerletzten Nummer fängt es leicht zu tröpfeln an: keine Klagen.