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Bad Nauheim – Badehaus 7

Die Redaktion des Wirtschaftsjournals „Finance“ veranstaltet heute und morgen hier in Bad Nauheim den „4.Deutschen CFO-Summit“. Für beide Abende ist ein Kulturprogramm vorgesehen. Morgen Abend liest Sten Nadolny aus der „Entdeckung der Langsamkeit“ und heute Abend bin ich mit der gekürzten Fassung des Chronicles-Programms sozusagen der Opener.

Die Angelegenheit findet im „Badehaus 7 der Sprudelhofanlge des Hessischen Staatsbades“ statt. Es ist Europas größtes zusammenhängende Jugenstil-Ensemble, das mir persönlich allerdings sehr teutonisch vorkommt: sehr schwer wagnerianisch.

Die ornamentale Leichtigkeit oder die an geschwungene Lilienblüten erinnernden, organischen Formen, die ich mit dem Jugendstil assoziiere, fehlen hier fast völlig. Aber nicht so schlimm: Das hier ist dann eben eine speziell hessische Ausprägung und ich freue mich, sie kennen gelernt zu haben.

Interessant, wenn auch fast schon realsatirisch, ist der Kult, den man hier um Elvis Presley betreibt. So gibt es eine „Elvis-Presley-Tour-Map“, an der man sich bezüglich der Aufenthaltsorte während seines in Germany absolvierten Militärdienstes orientieren kann. Selbstredend begebe ich mich, während Licht und Ton aufgebaut werden, auf seine Spuren. Bis auf das noch flammneu wirkende „Elvis Monument“ – eine Art Grabstein vor der „Villa Grünewald“, in der er eine Zeit lang gewohnt hat – entdecke ich allerdings nichts, was sich von der gediegenen Gemütlichkeit dieses Kurortes abhebt. Hatte insgeheim gehofft, wenigstens ein Elvis-Schnapsglas für unseren Altar zu finden,…Fehlanzeige.

Meine Abendveranstaltung gerät äußerst angenehm, auch wenn hier auf der Bühne und im Auditorium augenscheinlich Vertreter zweier Welten aufeinander getroffen sind. Aber ich kann mich wirklich nicht beklagen, ein sehr aufmerksames Publikum. Die Damen und Herren aus der Finanzwelt hatten, wie sie mir hinterher versicherten, einen interessanten Abend. Keine Pflichtveranstaltung, drei Zugaben sprechen eine deutliche Sprache.

Nachzutragen das gestrige meeting mit meinem alten Freund Jürgen Flimm in Gelsenkirchen, bei dem wir beschließen, dass ich mir im Rahmen der Veranstaltung „Century of songs“ etwas für seine definitiv letzte Veranstaltung der Ruhr-Triennale im Oktober 2007 ausdenke. Der Möglichkeiten gibt es viel und Ideen brüten wir auch schon einige aus.

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