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Zürich, Alpenrock House

Brigitte und Hansruedi, die Betreiber der „Swiss Marketing Academy“, haben die diejährige Abschlussfeier so terminiert, dass wir wieder für einen Kurzauftritt dabei sein können. Wenn jemals ein Auftrittsort strange war, dann dieses „Alpenrock House“ mitten im Züricher Flughafengelände. Nehme an, dieses Betongebäude ist als Großbunker oder als Eventlocation für Firmenfeiern o.ä. gebaut worden, jedenfalls finden wir uns nach unserer Ankunft kurz nach High Noon in einem Saal wieder, der mit gemalten Alpenpanoramen verziert und reichlich mit Holzhütten samt Balkonen und Hirschgeweihen bestückt ist. Für Silbereisen & Co die ideale Kulisse, für eine Rockband eher gewöhnungsbedürftig, aber zweifellos lustig. Und da wir Humor haben und die Chose von Freunden organisiert wird, finden wir letztendlich Gefallen an der Situation. Spinal Tap wird zitiert, Anne wagt während des Soundchecks ein Playback-Tänzchen zum Pipi-Langstrumpf-Titelsong (gut, dass der Achim sowas immer auf Tasche hat!!) und unser Show-Starter „Psycho Rodeo“ passt heute so gut, wie seit dem oft und gerne erwähnten Knast-Gig zu Beginn der Comics und Pin-Ups-Tour („Wo simmer he?… Was dat… etc.“). Der Gig selbst gerät dann noch eine Spur seltsamer, denn kaum einer der allesamt in rot-weiße Fußball-Trikots gewandeten Festteilnehmer (die wenigsten von ihnen über 25) wagt sich aus den Alpenhaus-Kulissen zwischen die rot-weißen Luftballons unmittelbar vor die Bühne. So spielen wir also erstmal zwei Songs vor ausschließlich Luftballons und Silhouetten von ängstlichen Partygängern, die ich auch bei meinen Moderationen bis zum Schluss der Veranstaltung nicht davon überzeugt kriege, dass wir ungefährlich sind und auf keinen Fall beißen. Je weiter wir auf der Setliste vordringen, desto mehr komme ich mir vor wie Beau Bridges im Film „The Fabulous Baker Boys“, weshalb ich dann auch irgendwann damit aufhöre. Kann mir mit Ach und Krach verkneifen, uns am Schluss als die Baker Boys und Anne als Michelle Pfeiffer zu verabschieden. Insgesamt zugegebenermaßen ein suboptimaler Extratour-Abschluss, aber genau genommen war der ja gestern und besser gings heute definitiv nicht. Haben jedenfalls die Angelegenheit hier mit Würde genommen – übrigens sehr gut und konzentriert gespielt – sodass ich letztendlich sogar so was wie stolz auf uns war. Abends dann noch ein gemütliches Abschlussessen mit Band, Crew und den Leuten von der „Swiss Marketing Academy“ in einer Hütte, die man auf dem Matterhorn ab- und auf dem Dach dieses Alpenrock-Houses wieder aufgebaut hat. Wat se nit all maache!?

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