Rebound
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Sonntag, 13.Mai 2012 – Mönchengladbach / Kunstwerk

Entwickle mich so langsam zur Sportskanone, jetzt schwimme ich sogar schon knapp eine halbe Stunde nachdem ich aufgewacht bin. Der Grund dafür ist der, dass im „phantastischen Wellnessbereich“ keine Heimtrainer stattfinden. Dumm gelaufen, muss ich also entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten in´s kalte Wasser, um meinen Kreislauf in die Gänge zu bringen. Fazit: Das hat was, wenn man sich erstmal überwunden hat. Nach einer Dreiviertelstunde verlasse ich das Becken auch nur, weil mir sonst das Frühstück durch die Lappen gehen würde und ich keinen Bock auf Extrawurst habe. Fahren erst um 14:00 Uhr in Richtung Mönchengladbach ab, sodass ich noch einiges an Papierkram erledigen kann. Vor allem, was die Planung des „Arsch huh“-Tonträgers betrifft, da müssen jetzt frühzeitig ein paar Weichen gestellt werden. Nach der Ankunft ein entspannter Soundcheck, bei dem wir nochmal die Kombination „Chlodwigplatz – Arsch huh“ testen, und das ist es dann auch schon. Durch einen technischen Defekt im letzten Kinks-Song („The Road“) und den darauffolgenden Domglocken leidet unser Show-Start unwesentlich, ruckelt sich dann aber doch sehr schnell wieder ein und der Rest des Abends ist das pure Vergnügen. Übermorgen noch eine winzige Umstellung, und das wär´s dann in Sachen „Ideallinie“. „Für ne Moment“ widme ich heute der Kiki, meiner Logo-Therapeutin, die vor Ort ist und der ich zu verdanken habe, dass bestimmte Hirnregionen das übernommen haben, was in anderen getillt war. War ein hartes Training, aber „vun nix läuff jo bekanntlich och nix“. Sie war es auch, die mir noch in der Stroke Unit die Gitarre mitbringen ließ, um zu sehen, wie meine diesbezüglichen Fähigkeiten gelitten hatten. Aber da der Schlaganfall in der linken Hirnhälfte stattgefunden hatte und sich die Schäden diametral auswirken, hatte ich lediglich Probleme mit dem Plektrum. Es fiel mir immer wieder aus den Fingern, Kunststück, denn mein rechter Arm war schließlich die ersten zwei Tage gelähmt. Ich habe jedenfalls „Moment“ gespielt, meine Visitenkarte war mir als erstes in den Sinn gekommen. Sie machte allerdings nicht wirklich Spaß, weil ich noch mit Gott-weiß-wievielen Schläuchen und Drähten an alles mögliche angeschlossen war. Wichtig war lediglich, dass ich meine linke Hand komplett unter Kontrolle hatte und mein zelluläres Gedächtnis einwandfrei funktionierte. Nach der Show noch mit Didi nach Köln, lächerliche 60 Kilometer, und ich liege im heimatlichen Bett.

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