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Nürnberg – Karstadt-Kultur-Café

Bei unserer Ankunft (Didi, Oliver und ich) ist erst mal Stirnrunzeln angesagt. Das Karstadt-Restaurant in der ersten Etage dieses Kaufhauses läuft noch im Normalbetrieb, d.h. speisende Menschen sitzen an Tischen, während auf der Bühne schon die Tonanlage aufgebaut wird.

Die für einen Dylan-Abend zunächst mal äußerst merkwürdige Location kann man wohl am besten mit der Frage zweier älterer Damen charakterisieren, die da lautete: „Findet hier heute Abend noch eine Modenschau statt?“

Aber siehe da, alles wird gut. Niemand hat sich von den Gegebenheiten abschrecken lassen. Im Gegenteil, die Nürnberger scheinen diese Einrichtung regelrecht zu schätzen. Die Tische hat man für meinen Auftritt geschickt umgestellt. Teelichter sorgen für Gemütlichkeit, und obwohl ein Drittel des Publikums definitiv nichts von den filmischen Einspielungen und den Diaprojektionen mitkriegen kann, erleben wir einen prima Abend.

Die Leute sind äußerst aufmerksam, lachen überdurchschnittlich oft während des Leseteils und freuen sich sehr über meine kürzlich eingekölschte Version von „“Every Grain of Sand“. Ich wage mich, sie als Zugabe nach „Like a Rolling Stone“, also definitiv nach dem Chronicles-Teil, zu spielen.

Nach der Veranstaltung, inclusive ausführlicher Signiererei, noch auf ein Schörlchen in eine höchst spezielle Künstlerkneipe namens „Gregor Samba“, die offensichtlich nur Eingeweihten bekannt ist: Schließlich gilt es, auf den Geburtstag eines seit Ewigkeiten vertrauten Nürnberger Journalisten anzustoßen. Lerne eine Menge interessanter Menschen kennen, Musiker wie Maler, und bin mir sicher, dass ich hier drin nicht zum letzten Mal war. Irgendwie erinnert mich der Laden an die legendäre Kölner „Paulusglocke“ in der siebziger Jahren: die einzige Südstadtkneipe mit Nachtkonzession.

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