Rebound
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Neuried – Stadthalle

Jürgens Schulterproblem scheint aus der Welt zu sein. Wir verzichten dennoch auf den ursprünglich noch mal angedachten Durchlauf am heutigen Konzerttag. Würde doch dann wohl alles zu stressig, zumal vor der Show noch reichlich Medientheater zu absolvieren ist. Beispielsweise ist ein Team vom ZDF da, das einen Einspieler für das morgige Mittagsmagazin dreht, wo ich live im Studio sitzen werde. Des weiteren ist das Internet-TV-Team, das schon die Präsentation in der Lichtburg gefilmt und live gestreamt hatte, wieder da. Nach dem finalen Soundcheck deshalb erneut ein 20 minütiges Interview mit Oliver, das der morgigen Ausstrahlung des heutigen Konzerts vorangestellt werden soll.

Im Laufe des Nachmittags verwandelt sich unsere Mehrzweckhalle, in der wir uns seit Sonntag immer mehr zu Hause gefühlt hatten, wieder zu einem öffentlichen Raum. Im Foyer, bisher unser Wohnzimmer, werden Merchandise-Stand, World-Vision-Stand und USB-Stick-Stand – der nach der Show das Konzert zum Mitnehmen anbietet – aufgebaut.

Christian Messerschmidt, besser bekannt als Chrischi, zu dessen Ehre das erste unserer drei Warm-Up-Konzerte hier in seinem Heimatort stattfindet, hat alle Hände voll zu tun, gemeinsam mit Didi stemmt der Mann die gesamte örtliche Organisation und wird vermutlich froh sein, wenn er uns wieder los ist und sich ab Freitag – vermutlich zumindest was BAP betrifft – nur noch um seine „Chrischis Homepage“ kümmern muss. Seit zehn Jahren macht er das, und es hat Zeiten gegeben, in denen wir bei ihm nachgeschaut haben, was in Sachen BAP so alles ansteht. Mittlerweile stimmen wir unsere Homepage mit seiner nahezu perfekt ab und so haben vor allem die Fans am meisten davon.

Habe mich leider nicht so viel mit Peter, unserem Lichtoperator, zusammen setzen können wie erhofft, so dass die diesbezügliche Ideallinie wohl erst im Laufe der ersten 3 Aufwärmkonzerte gefunden wird. Bin guter Dinge, ebenso bezüglich der heute natürlich besonders mutigen Setliste, 14 neue Songs, wenn man die Coverversion von Rory Gallaghers „A million miles away“ dazu rechnet. Dass das nicht so bleiben wird, ist logisch, aber dennoch schmerzt jedes heute nicht gespielte Radio-Pandora-Stück. Fazit nach der erstaunlich sicher gespielten Show: Drei von ihnen nehmen bis auf erstes auf der Reservebank Platz und weichen Klassikern, die an der entsprechenden Position mehr Sinn machen.

Die reaktivierten Songs, „Alles em Lot“ (im Phil-Collins-Arrangement), „Rääts und links vum Bahndamm“, „Bahnhofskino“, „Ens em Vertraue“ sowie „Wie ne blaue Ballon“ erweisen sich als Glücksgriffe, allein „Met Wolke schwaade“ macht nach „Verdamp“ keinen Sinn, gerät an dieser Stelle zum Wurmfortsatz. „Millione Meile“ ist für alle Beteiligten jetzt schon ein Highlight der Show, haben uns binnen Rekordzeit eine sehr eigenständige Version von meinem persönlichen Rory-Gallagher-Lieblingsstück erspielt. Der Trick bestand zunächst einmal darin, sich die Originalversion nicht allzu oft anzuhören. Lediglich die Akkorde von D-Moll nach A-Moll zu transponieren und dann den Missetaten freien Lauf zu lassen.

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