Rebound
Niedeckens BAP - Startseite

Montag, 28.Oktober 2013, bis Donnerstag, 31.Oktober 2013 – Köln

Montag Papierkrieg.

Am Dienstagmorgen bereite ich mich final auf die am Abend stattfindende Böll-Veranstaltung in der Nippeser Kulturkirche vor. Gegen vier Uhr dann Soundcheck. Hier gilt es, eine harte Nuss zu knacken. Sowohl was die Saalbeschaffung betrifft, wie auch die Radio-Aufnahmen ist es nicht einfach, mit dem Hall klarzukommen. Helge Malchow, seit langem schon der Verleger von Kiepenheuer & Witsch, spricht die einleitenden Worte und dann nehmen Thomas Heckenberg, der Moderator, Reinhold Neven DuMont und ich an den zwei Tischen Platz und unterhalten uns über Heinrich Böll. Anlass ist das 60ste Jubiläum des Erscheinens des ersten Böll Romans „Und sagte kein einziges Wort“ bei Kiepenheuer & Witsch. Der damalige Verleger war Reinholds Schwiegervater Joseph Caspar Witsch, weshalb auch die ersten Texte, die wir vorlesen, aus einem Briefwechsel zwischen H.Böll/J.C. Witsch entnommen sind. Natürlich steht an so einem Abend viel zu wenig Zeit zur Verfügung, um mehr als Kostproben zu verlesen und zu plaudern. Reinhold erzählt über die Beziehung der Buchverleger zu Böll. Ich lese aus „Das Brot der frühen Jahre“ und aus „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Wir unterhalten uns über seine Beziehung zu Köln, über seinen Humor und Reinhold liest zu diesem Thema die Kurzgeschichte „Die unsterbliche Theodore“. Des Weiteren steuere ich noch drei Songs bei: „U.K.B.“ / „Ruut-Wieß-Blau“ / und den „Chippendale Desch“. Schön, nach längerer Zeit mal wieder Herbert Hoven zu treffen, der mit meinem verstorbenen Freund Victor Böll 1984 den Film „Kölner Erinnerungen aus vierzig Jahren“ gedreht hat, der übrigens am 8.Dezember im Museum Ludwig noch einmal gezeigt wird (ebenfalls eine Veranstaltung des Literaturhauses). Völlig überraschenderweise taucht auch Rainer Gross (der Mötz) auf, mit dem ich erst übermorgen gerechnet hatte, weil er zur „Cologne Fine Art“ muss.

Am Mittwoch reist aus demselben Grund Sebastian Krüger an, denn auch er stellt auf dieser Kunstmesse aus und wird bei uns wohnen. Der Weiteren läuft Julian Dawson ein, mit dem ich am frühen Abend in der „Harald Schmidt Show“ auftrete. Wir haben uns überlegt, eine Plugged-Version von „Zosamme alt“ uraufzuführen, denn Helmut Zerletts Musiker sind lauter alte Bekannte, von Rosko Gee bis Mel Collins, der zur großen Freude meiner Frau das Pedal-Steel-Solo durch ein Sopransaxophon-Solo ersetzt. Auch Harald Schmidt selbst freut sich sichtlich, mich nach 14 Jahren nochmal in seiner Show zu haben. Damals lief hier zum ersten Mal das Video von „Ahn un für sich“, zusammengestellt aus Szenen der Serie „SK Kölsch“, wo wir mit der Band eingewoben waren. Nach der Aufzeichnung schenkt mir ein junger Mann namens Michael Heß eine „3 VeedelsStund“-Uhr. Vor einigen Monaten hatte er mich auf einer Veranstaltung in der K.H.M. nach neuen drei Lieblings-Stadtviertels gefragt und heute übergibt er mir eine Art „Weltuhr“ auf der ich ablesen kann, wie spät es im Greenwich Village, im Severinsviertel und auf dem Djemaa el Fnaa gerade ist. Großartige Idee! Danach dann zur Kunstmesse, die am Spätnachmittag eröffnet wurde. Hier treffen wir dann auch Mötz wieder.

Am Donnerstagmorgen fahre ich mit Tina nach Bergisch Gladbach, wo unser Hund heute operiert wird, mittags Besprechung bei RTL wegen des Spendenmarathons 2014, denn es scheint Ernst zu werden: Rebound wird eins der gesponserten Projekte im kommenden Jahr sein.

Abends treffe ich mich mit Mötz und seinem Kölner Galeristen im „Sorgenfrei“ auf der Antwerpener Straße zum Abendessen.

zum Logbuch