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Köln – Essen

Samstag 10. bis Mittwoch 14.Mai

Zweieinhalb Tage intensiver Proben des neuen Materials im Maarweg-Studio. Die einzige längere Pause bietet die Premiere-Liveübertragung des Spiels FC Köln – Mainz 05. Obwohl das Stadion bloß einen Kilometer Luftlinie vom Studio entfernt ist, sind wir so vernünftig, das Spiel nicht vor Ort erleben zu wollen, schließlich soll die Präsentation der neuen Songs am kommenden Mittwoch keine Blamage werden. Netterweise macht der „Erstligist der Herzen“ (Express) heute den Aufstieg perfekt, so dass man für den Rest der Saison nicht mehr groß darüber nachdenken muss.

Die Proben verlaufen optimal, es macht sich bezahlt, dass die beiden Alben nahe an den ursprünglichen Live-Versionen entlang produziert sind. Keine Fisematenten sind zu berücksichtigen, nichts lenkt von den eigentlichen Songs ab. Der Dienstag steht im Zeichen der Medienarbeit, ein TV-Team nach dem anderen läuft im Studio ein, um uns bei der Arbeit zu filmen und zu befragen. Nicht auszudenken, wenn hier immer so ein Alarm wäre! Abends dann eine gemeinsame Studio-Sendung bei WDR2 mit dem jungen Erfurter Kollegen Clueso. Guter Mann, mit dem wir vermutlich mal was machen werden, denn wie es aussieht, ticken wir auf der gleichen Wellenlänge, liegen halt nur ein paar Lenze dazwischen. So what!?

Mittwoch morgen mit Oliver und meinen Mädels schon früh nach Essen, damit wir noch im Folkwang-Museum die Robert-Frank-Ausstellung ansehen können. Großartiger Fotograf, jedem, der etwas mit Chargesheimer anfangen kann, nur wärmstens zu empfehlen. Seine wohl bekannteste Arbeiten übrigens das Rolling-Stones-Cover von „Exile on main street“ und der ob seiner Radikalität nie offiziell erschienene Stone-Film „Cock Sucker Blues“.

Ab 14 Uhr dann intensiver Soundcheck in der Lichtburg, schließlich wird die heutige Veranstaltung weltweit im Netz zu sehen sein (und hatte übrigens letztlich tatsächlich Zuschauer aus 36 verschiedenen Ländern!). Das einzige Interview vor der Show zeichnen wir für den Auftakt der Internet-Übertragung schon am Nachmittag auf. Oliver fragt, und endlich kommt mal die komplette Kapelle (inclusive Anne) zu Wort.

Eine erstaunlich relaxte Phase bis zur Show, ausführlich Zeit in Erinnerungen in Sachen Lichtburg zu schwelgen. Unglaublich, dass der Dreh unseres Film jetzt auch schon wieder acht Jahre hinter uns liegt. Kann mich noch gut an den Sonntag Nachmittag erinnern, an dem Wim mich anrief: „Fahr doch mal nach Essen und schau dir die Lichtburg an, ich glaube, das ist genau die richtige location.“ Der Rest ist Geschichte. Ganz abgesehen davon, was seitdem schon wieder alles passiert ist!

Unsere Entscheidung, bei dieser Präsentation ausschließlich neues Material zu spielen, stellt sich als goldrichtig heraus. Es gelingt uns, die Spannung auch ohne eingestreute „Crowd-Pleaser“ zu erhalten und die Wahl der location (Tanja’s Idee!) war wohl so was wie ein Columbus-Ei.
Ich denke, wir sind ganz ordentlich durch die Slalomstangen der Setliste gekommen, so habe ich mir lediglich ein paar Gedanken zu meiner Begrüßungsmoderation gemacht, der Rest kam aus der Hüfte und alles was mit Licht und Projektionen zu tun hatte, war unserem verdienten Lichtmann Peter überlassen.

Vollste Zufriedenheit allseits, die wir dann auch bei der Aftershow-Party von allen Seiten bestätigt bekommen. Übrigens gar nicht so einfach, vernünftig zu sein und sich nach einem solchen Stapellauf-Tag artig und weitgehend nüchtern, bis in die Haarspitzen voll Adrenalin in die Federn zu verabschieden. Liege also bis 3:00 Uhr morgens wach und schmunzle mich anhand Nick Hornby’s „Slam“ in den verdienten Schlaf.

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