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Freitag, 25.Mai 2012 – Bonn / Bundesministerium für Zusammenarbeit – „Engagement fairbindet“ –

Gestern morgen noch in Berlin zunächst mal mächtig über die Unflexibilitat des Personals im Scandic am Potsdamer Platz geärgert. Normal ist, dass – wenn schon das Frühstück nur bis 10:00 Uhr geht – man kurz vorher einläuft, sich am Buffet bedient und in aller Ruhe frühstückt. Dann kommt in der Regel kurz nach 10:00 Uhr jemand und fragt, ob man noch etwas vom Buffet möchte, und – je nachdem – deckt man sich nochmal ein und gut ist. Nicht so im Scandic: Als erstes wird Punkt
10:00 Uhr das Brotmesser eingesammelt und in Windeseile wird vom, an Roboter erinnernden Personal alles abgetragen. Musste ich dann doch mal laut werden. Im Ernst: Seit Bethlehem hat sich keiner mehr dermaßen unwillkommen gefühlt wie wir. Hier werden wir mit Sicherheit nicht mehr absteigen. Das Schärfste dann noch auf Annes Frage, warum denn plötzlich ausgerechnet über unserem Tisch viel zu laute Musik ertöne, die Antwort: Das geschehe automatisch, wenn die Gäste zu laut würden. Quid? Schnell raus aus der Stadt und nach unserer Ankunft in Köln nur noch in Ruhe in den Biergarten „Alteburg“, ein Salätchen verspeisen und early night.
Heute dann um 12:00 Uhr Soundcheck im Gelände des BMZ, wo, wie vor zwei Jahren, als ich hier nur mit Anne spielte, das Sommerfest beziehungsweise die Veranstaltung „Engagement fairbindet“ stattfindet. Schön, dass man uns im gegenüberliegenden Hotel „Kanzler“ Tageszimmer reserviert hat, so kommt man dann doch nochmal kurz zur Ruhe. Mein erste Gesprächsrunde habe ich dann gegen 15:30 Uhr, unter anderem mit Volker Schlöndorf und Sara Nuru von „Menschen für Menschen“. Interessant dann die kleine Führung bzw. der Empfang im Kanzlerbungalow, in dem ab Ludwig Erhard so ziemlich alle Kanzler der Bonner Republik gewohnt haben. Lediglich Willy Brandt hat ihn nur für repräsentative Veranstaltungen genutzt. Regelrecht irritierend ist diese Wand aus durchsichtigem Panzerglas, mit der das Haus in Richtung Rheinufer abgesichert ist. Die wurde zu Zeiten der RAF installiert, damit man vom gegenüberliegenden Ufer keine Scharfschützen in Stellung bringen konnte. Nach diversen Interviews dann ein Treffen mit den „Tatort“-Schauspielern Dietmar Bär und Jo Bausch, die nach dem legendären „Manila“-Tatort den „Straßen der Welt e.V.“ gegründet haben. Wie es aussieht haben wir gegenseitig unser Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet und werden uns in Bälde mal zusammensetzen um zu überlegen. Unser Gig dann nach einer weiteren Talkrunde, diesmal auf der Hauptbühne, und ich muss schon sagen, dass das unmittelbar nach der Hallentour leicht gewöhnungsbedürftig gerät. Da ist auch keinem ein Vorwurf zu machen, aber das geladene Publikum steht halt auf einer Art Gartenparty rum und nicht in einem Rockkonzert. Wir spielen ungefähr anderthalb Stunden, und ich muss mir schon allergrößte Mühe geben, die Leute einzubeziehen. Kein Song findet ohne erläuternde Anmoderation statt, und ich habe auch nicht das Gefühlt, dass außer „Jupp“, Kristallnaach“ und „Verdamp lang her“ irgendein Song geläufig ist. Dennoch würde ich den Tag und auch das Konzert als gelungen bewerten, schließlich ging es hier nicht um Abrocken sondern um ein Gartenfest mit politischem Anspruch, und dafür haben wir das ausgesprochen gut hingekriegt. Des weiteren habe ich in Köln nochmal in Sachen zu versteigernde Sachen nachgeschaut. Außer der heutigen und der vom ausgefallenen Gig in Worpswede gibt’s noch Köln und Worpswede, 3.Mai. Nächste Woche stellen wir die auf ebay.

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