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Donnerstag, 13.Juni 2013 – Memmingen/Kaminwerk

Erneut an Solothurn vorbei fahren wir in Richtung Bodensee. Von Konstanz nehmen wir die übliche Fähre nach Meersburg, wo wir vor einigen Sommern ein wunderbares Konzert auf dem Schlossplatz gespielt hatten. Überhaupt kann ich meiner Tochter so einiges mit Blick auf die Originalschauplätze erzählen. Beispielsweise wie großartig wir uns gefühlt hatten, als wir in den frühen Achtzigern zum ersten Mal die Fähre über den See genommen hatten, um in der Schweiz zu spielen. Atlantic-Crossing war da nichts gegen. Kommen erst so spät in Memmingen an, dass wir lediglich unser überflüssiges Gepäck im Hotel abwerfen können, um dann direkt ins Kaminwerk weiterzufahren. Hier hätte ich 2011 „Für ’ne Moment“ gelesen und seit damals bestand schon die Nachfrage, ob ich hier nicht mal mit der Bandspielen wollte. Heute ist es soweit und die proppenvolle Halle stellt sich als genauso tropisch heraus, wie die gestrige in Pratteln. Der Schweiß fließt in Strömen. Wenn bloß dieses dämliche Aufkeimen meines Heuschnupfens nicht wäre. Aber es hilft nichts, da müssen wir durch und es wird sogar ein richtig guter Gig. Nichtsdestotrotz bin ich schon froh, endlich unter der Dusche zu stehen und zu wissen, dass ich in einer halben Stunde in meinem Hotelbett liegen werde. Ab heute ändern sich übrigens ohnehin die Prioritäten, denn die letzten vier Shows der Extratour werden Open-Airs sein. Da interessiert man sich dann noch einmal ein wenig mehr fürs Wetter, auch was den Vorverkauf der Tickets betrifft, denn nur die ganz hart gesottenen kaufen sich auf jeden Fall eine Eintrittskarte für ein Konzert unter freiem Himmel. Irgendjemand muss wohl mitgekriegt haben, dass ich in meiner Anmoderation zu „Zaubre“ gerne schon mal „ironisch einfließen lasse“, dass früher sowieso alles besser war. Das bezieht sich auf die Anzahl der hochgehaltenen Wunderkerzen, die heutzutage durch leuchtende Handydisplays ersetzt werden. Jedenfalls werden vom Hallenpersonal an der betreffenden Stelle Leuchtstäbe im Publikum verteilt, was dieses Manko wohl ausgleichen soll. Hat was von Happening & Fluxus, sieht jedenfalls ganz toll aus.

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