Rebound
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Wolfgang Niedecken, das Projekt „REBOUND“ & das Bundesverdienstkreuz

Der WDR hat einen Beitrag hierzu verfasst.

Weitere Infos zu dem Projekt „REBOUND“ findet ihr hier!

Der aktuelle Fortschrittsbericht Rebound Ostkongo – 2. Projektjahr (von Anne Fenten):

Mit dem Erstarken der M23 wurde 2012 ein turbulentes Jahr für den Ostkongo, das sogar zu einer kurzzeitigen Eroberung Gomas durch die M23 im November 2012 führte. Die konsequente Abwesenheit staatlicher Strukturen und die damit ansteigende Kriminalität hat zum einen schwerwiegende Konsequenzen auf die Sicherheit der Zivilbevölkerung, zum anderen ist der Zugang von Hilfsorganisationen zu der bedürftigen Zivilbevölkerung auch erschwert worden. Der Kontext ändert sich manchmal täglich und entsprechend flexibel muss das Sicherheitsmanagement der Hilfsorganisationen agieren. Für World Vision DRC bedeutet das, dass das Personal aus Goma und teilweise auch aus Beni gegen Mitte und Ende 2012 mehrmals evakuiert wurde und auf die vermeintlich sicherere Seite der ruandischen Grenze gebracht wurde. Dadurch gerieten Projektaktivitäten in Verzögerung, so auch beim Rebound Projekt in Beni. In Beni ist die Situation rückblickend zwar ruhiger als in Goma oder Minova geblieben, allerdings ist auch dort eine Spannung in der Stadt und eine erhöhte Kriminalität festzustellen. Das World Vision Personal darf nur noch zwischen 9 und 16 Uhr arbeiten und ist danach angehalten, alle Kinder nach Hause zu schicken und sich selbst ebenfalls in Sicherheit zu bringen.
Derzeit verhandelt die M23 mit der kongolesischen Regierung in Uganda. Sollten die Verhandlungen scheitern, ist es gut möglich, dass es zu erneuten gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt.
Trotz dieser schwierigen Umstände konnte das Rebound Projekt weiter vorangetrieben werden. Folgende Aktivitäten wurden bislang umgesetzt:

· Auswahl der Rebound Kinder des 2. Projektjahres gemäß klar definierter Kriterien
40 Mädchen aus Bordellen und 30 Jungen, die aus bewaffneten Gruppen ausgeschieden sind, wurden anhand eines angepassten Kriterienkataloges für die 2. Generation der Rebound Kinder ausgewählt.
Aufgrund der Erfahrungen des 1. Projektjahres wurde ein neuer lokaler Partner für das Projekt gesucht, mit dem World Vision in anderen Projekten gute Erfahrungen gemacht hat. Dieser Partner heißt Benenfance Congo und ist eine lokale NGO. Gemeinsam führten WV und Benenfance Feldbesuche in Beni und Umgebung durch, um verschiedene Bordelle aufzusuchen. Der Bedarf ist auch in diesem Jahr enorm: Es wurden 128 Mädchen in Benis Bordellen gefunden, die dringend Unterstützung bräuchten. Aufgrund der limitierten Plätze im Rebound Programm wurden die 40 am meisten gefährdeten Mädchen ausgewählt.
Bei der Auswahl ehemaliger Kindersoldaten hat BENENFANCE mit anderen Partnern, die vor Ort auf die sozioökonomische Wiedereingliederung der ehem. Kindersoldaten spezialisiert sind zusammengearbeitet. Bei der Auswahl dieser Kinder wurde darauf geachtet, dass gemäß kongolesischem Gesetz offizielle Papiere der Kinder vorlagen. Alle Papiere wurden von World Vision sorgfältig gegengeprüft und validiert.

· Durchführung einer Do No Harm Analyse
Do No Harm bedeutet „Keinen Schaden zufügen“ und ist ein international gängiger Ansatz zur Durchführung von Projekten in Krisengebieten. Dabei wird zu Beginn eines neuen Projekts analysiert, welche negativen Effekte das Projekt haben kann und wie dem entgegengewirkt werden kann. Ziel ist es, bestehende Konflikte nicht zu verschlimmern und keine neuen Konflikte hervorzurufen. Beim Projekt Rebound ist die Do No Harm Analyse besonders bei der Zielgruppenauswahl und der Wahl des Projektstandorts relevant. Dementsprechend wurde ein neues Zentrum für das Rebound Haus gesucht und die Auswahlkritierien für die begünstigten Kinder verschärft.

· Auswahl von Gastfamilien gemäß klar definierter Kriterien und Schulung
Bezüglich der Identifizierung und Auswahl der vorübergehenden Gastfamilien wurden bislang 22 bestimmt, ausgewählt und ihr Hintergrund wurde dokumentiert. Die Gastfamilien wurden über Richtlinien zum Kinderschutz aufgeklärt und mussten entsprechende Dokumente zum Einverständnis unterschreiben.
Anschließend wurden die Gastfamilien in Themen rund um den Kinderschutz geschult. Die Themen umfassten: Die Problematik der Rechte und Pflichten von Kindern; die Wichtigkeit eines Kindes in der Familie; die Rolle der Gastfamilien gegenüber gefährdeten Kindern sowie die policy von World Vision zu Kinderschutz.

· Gefährdete Jugendliche werden an Gastfamilien vermittelt oder in ihre Familien wiedereingegliedert
Die 70 ausgewählten Rebound Kinder sind wie folgt untergebracht und versorgt:
Ø 12 Mädchen und 3 Jungen sind in Gastfamilien untergebracht
Ø 25 Mädchen und 25 Jungen sind bei Verwandten in Beni untergebracht
Ø Für 3 Mädchen und 2 Jungen werden derzeit noch Gastfamilien gesucht.
Wichtig ist, dass sich keines der Kinder mehr in Bordellen, auf der Straße oder bei bewaffneten Gruppen aufhält.

· Anwaltschaftsarbeit auf Gemeindeebene für Akzeptanz und Integration von Kindern
Die Akzeptanz von Kindern, die in Bordellen gearbeitet haben oder die als Kindersoldaten missbraucht wurden, ist in der kongolesischen Gesellschaft nicht besonders groß. Um die Wiedereingliederung der Kinder in die Gesellschaft zu erleichtern, führt World Vision in und um Beni eine Kampagne durch zur Akzeptanz von Kindern in der Gemeinde durch. U. a. wurden folgende Themen diskutiert: Sensibilisierung zum Schutz von Kindern; die Probleme denen Kinder im Familienleben begegnen; Rechte und Pflichten von Kindern ; Missbrauch von Kindern; Rolle der Gemeinde im Schutz gefährdeter Kinder.

· Eröffnung eines neuen Rebound Centrums
Das neue Rebound Centrum befindet sich näher am Zentrum Benis, zum einen aus Sicherheitsgründen, zum anderen um das Zentrum für die Kinder leichter zugänglich zu machen. In diesem Zentrum werden 4 Ausbildungszweige angeboten: Automechanik (26 Teilnehmer), Schreinerei (7 Teilnehmer), Schneiderei (37 Teilnehmerinnen) und Kochen (alle). Außerdem finden für alle Jugendlichen Unterrichtseinheiten in Alphabetisierung auf Französisch und Suaheli statt sowie Sessions zur Traumabewältigung.

· Aufbau eines Kinderschutzzentrums zum erholen und spielen
Unterhaltungsaktivitäten werden tagtäglich zu Gunsten aller

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