Rebound
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Samstag, 12. April 2014 – Friedrichshafen/Graf-Zeppelin-Haus

Kann mich noch sehr gut daran erinnern, als wir hier im Rahmen der Tonfilm-Tour gespielt haben. Ich glaube, das war damals der Minus-Rekord, was den Publikumszuspruch betraf. Erstens wollten die Leute partout nicht sitzen und zweitens hatten sie Probleme mit Majors freiwilligem Ausstieg. Sie haben es einfach nicht geglaubt, ich konnte mir den Mund fusselig reden; ich war der Böse. Basta! Nach fünfzehn Jahren hat sich da wohl einiges relativiert, jedenfalls ist der Laden diesmal brechend ausverkauft. Nach meiner Ankunft mache ich mich erstmal auf den Weg, entlang der Uferpromenade in die Altstadt, denn ich brauche eine entzündungshemmende Salbe, weil es unter meinem rechten Zeigefingernagel eitert. Nicht gerade angenehm, wenn man mit dem Finger täglich ca. dreieinhalb Stunden sein Plektrum halten muss. Aber was solls? Berufskrankheit! Vermutlich bin ich nicht der Einzige, der beim Betreten des Caterings angesichts einer lebensgroßen Oma-Puppe unmittelbar den Gedanken hatte, mit ihr heute unbedingt im Laufe der Band-Vorstellung etwas anstellen zu müssen. Schließlich stelle ich den Werner allabendlich mit den Worten: „…und der Werner hat heute mal seine Oma mitgebracht“ vor. Gemeint ist sein Contra-Bass. Großes Hallo also, als ich ihn heute vorstelle, nachdem unsere Backliner ihm, von allen unbemerkt die Oma-Puppe neben seinen Stehbass bugsiert hatten. Muss unbedingt die Fotos von diesem Moment sehen. Denke Carsten hat die Situation fotografiert. In der zweiten Halbzeit denke ich wohl ein wenig zu viel über die richtige Position von „Anna“ nach, denn wir haben den Song heute gegen „Lena“ ausgetauscht. Prompt moderiere ich „Prädestiniert“ mit den Gedanken zu „All die Aureblecke“ an. Anne versucht noch, mich in dezenter Form auf meine kleine Unkonzentriertheit aufmerksam zu machen, aber da bin ich bereits zu weit in den Schlamassel geraten. Urkomische Situation und nicht wirklich ein Problem. Anne bekommt den imaginären „Arsch-Retter-Orden“ zugesprochen und ich natürlich den „Heinz“. „Anna“ (der Song) besteht heute seine Bewährungsprobe. Bloß die Stelle im Programm ist unlogisch. Wenn überhaupt, dann muss das Lied nach „Rita“ überraschenderweise daherkommen, denn seit Jahren gibts von mir die, inzwischen längst zum Kult gewordene Ansage: „Frauenname mit vier Buchstaben“, das Publikum antwortet „Anna“ und wir spielen trotzdem „Rita“. Abgesehen davon will auch keiner auf „Lena“ verzichten, denn das was Ulle da auf der Dobro zaubert gibts bei keiner anderen Nummer des Programms. Würde allerdings bedeuten, das „Du kanns zaubre“ vorerst mal seinen Platz räumen müsste. Versuchen kann man´s ja mal.

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